Unternehmensertrag durch Personalbindung

Unternehmensertrag durch Personalbindung

Wie Personalbindung das Unternehmensergebnis steigert

Unternehmensertrag durch Personalbindung
Unternehmensertrag durch Personalbindung

Personalbindung hat für manch eine Führungskraft noch immer den Touch eines realitätsfernen, schmuseweichen Kuschelfaktors im Unternehmen. Doch Personalbindung ist ein harter Faktor zur Steigerung des Unternehmensertrags: Mit Personalbindung werden Kosten enorm gesenkt und Erträge verbessert.

Die erste Studie zu diesem Thema ist schon ein paar Jahre alt: Aon Hewitt ermittelte 2010 bei einer Auswertung der Global Engagement Datenbase, dass Unternehmen mit hoher Personalbindung weltweit Aktiengewinne ausweisen, die 22 Prozent über dem Marktdurchschnitt lagen. Die Ergebnisse von Firmen mit einem niedrigen Personalbindungslevel bleiben hingegen 28 Prozent unter dem Mittelwert.

Hohe Personalbindung, hohe Gewinne

Grund für die Verbesserung der Unternehmenserträge durch Steigerung der Personalbindung ist die Spirale des Erfolg-Subsystems im Rahmen des PEA-Systems:

1. Hohe Personalbindung führt auf individueller Ebene zu hoher Leistungsbereitschaft.
2. Stimmen die Rahmenbedingungen, erwachsen der hohen Leistung auch entsprechend qualitativ bessere und quantitativ zunehmende Arbeitsergebnisse und Erfolge. Wenn auf Individualebene Leistungen und Erfolge zunehmen, steigt zwangsläufig in Summe auch der Unternehmensertrag.
3. Mit dem Unternehmenserfolg steigt der Grad der Identifikation, also auf individueller Ebene die emotionale und rationale Personalbindung.
Höhere Personalbindung führt auf individueller Ebene zu … (bitte oben bei 1. weiterlesen).

Mit Personalbindung Kosten senken

Nehmen wir als Ausgangspunkt einen – bezüglich Personalbindung – durchschnittlichen Betrieb mit 1.000 Mitarbeitern. Dieser hat laut Gallup-Studie 2012 rund 240 Mitarbeiter, die über keine oder gar eine negative Bindung verfügen, 610 im grauen Verbundenheitsmittelfeld und 150 mit hoher Bindung.

Definieren wir als Ziel der Personalbindungsmaßnahmen: 100 Mitarbeiter sollen vom Bereich Null / Negativ in das Mittelfeld wechseln und von dort 200 in den oberen Bereich. Was sind die Auswirkungen im Kostenbereich?

Kostenposition Jährliche Kostenersparnis
Fehlzeiten (Differenz 3,5 Tage p.a.)* 262.500 Euro
Diebstähle, verursachte Schäden und Defekte 60.000 Euro
Reklamationskosten, Kosten mangelnder Qualität oder Termintreue 720.000 Euro
Ausschuss, Material-, Werkzeugkosten 612.000 Euro
Mangelnde Nutzung von Verbesserungspotenzialen 360.000 Euro
Mangelnde Umsetzung erhaltener Informationen 360.000 Euro
Behinderung der Leistungsträger 432.000 Euro
Negative Außenwirkung auf Kunden, Bewerber etc. 660.000 Euro
„Schummelei“ 126.000 Euro
Niedrige Arbeitsgeschwindigkeit, unproduktive Zeiten (Ø 30 Min. p.T.)* 1.125.000 Euro
Sonstige Kosten, z. B. für Überwachung, Sicherheit, Begrenzung von Compliance-Risiken 288.000 Euro
Fluktuationskosten mind. 1.000.000 Euro
Mindest-Kostenersparnis pro 1.000 Mitarbeiter ca. 6.000.000 Euro

* Bei Personalkosten i.H.v. Ø 50.000 Euro p.P.p.a.

Gewinnauswirkung der Kostensenkung durch Personalbindung

All diese Positionen sowie die durchschnittlichen, eher konservativen Wertansätze in dieser Tabelle bestätigen sich im Controlling der Personalbindungs-Projekte als Mindestwert. In den meisten Unternehmen liegt sie deutlich höher, zumal üblicherweise unternehmensspezifische Kostenpositionen zu ergänzen sind.

Ein für die Verbesserung der Personalbindung bereitgestelltes Budget von 300.000 Euro dürfte ausreichen, um diese Effekte zu erzielen. Doch das Einsparen von Kosten ist nur ein Weg, um auf der Basis ausgeprägter Personalbindung Gewinne zu erzielen: Erlöse und Erfolge ist der zweite.

Personalbindung und Performance

Der Zusammenhang zwischen dem Grad der Personalbindung und dem Unternehmensertrag ist nicht nur augenfällig, sondern auch empirisch belegt. Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen, dass sich insbesondere hohe emotionale Personalbindung, am besten noch ergänzt um eine rationale Personalbindungskomponente, außerordentlich positiv auf die Erfolgsmotivation auswirkt.

Steigerung der Personalbindung » Steigerung der Leistung

Daneben dürfte der Wirkmechanismus der sozialen Identität maßgeblich sein: Um das eigene Selbstwertgefühl zu stärken, das sich zu einen gewissen Teil durch Organisationszugehörigkeiten beschreibt, identifizieren sich Menschen umso lieber mit einer Organisation, desto erfolgreicher diese ist. Es gilt:

Steigerung des Unternehmenserfolgs » Steigerung der Personalbindung

Leistung und Unternehmensertrag

Was für das Schließen des oben genannten Verbesserungs-Kreislaufs in diesem Erfolg-Subsystem noch fehlt, ist der Link zwischen Leistung und Erfolg. Dafür ist zunächst Klarheit über die Begriffe Performance, Leistung und Erfolg erforderlich.

Der klaren, eindeutigen Begrifflichkeit nach Gunther Wolf folgend, umfasst Performance eine Input- und eine Outputdimension:
– Leistung als Input (Effizienz maßgeblich)
– Erfolg als Output (Effektivität entscheidend)

Performance ist mehr als nur Leistung

Performance ist demnach nicht einfach mit Leistung ins Deutsche zu übersetzen oder gar hiermit gleichzusetzen. Dies griffe zu kurz, da mit Leistung ausschließlich die Input-Größe im Prozess der Performanceerbringung beschrieben wird.

Leistung, gleich ob auf Individualebene, Team-, Abteilungs-, Bereichs- oder Unternehmensebene, spiegelt lediglich Bemühungen, Anstrengungen und Engagement wider. Nicht aber den hiermit erzielten Erfolg.

Erfolg oder nicht?

Bei der Frage, ob und welche Arbeitsergebnisse als Erfolg zu bezeichnen sind, kommen die Unternehmensziele als Maß der Dinge ins Spiel: Unterstützt ein Arbeitsresultat die Ziele und Strategien des Unternehmens optimal, ist es ein Erfolg. Tut es das nicht, ist das Resultat der Tätigkeiten schlicht und einfach kein Erfolg – trotz möglicherweise zuvor höchstem Bemühen (Leistung) der beteiligten Akteure.

Andersherum betrachtet bedeutet dies auch: Ein Arbeitsergebnis, das in einer bestimmten Unternehmenssituation als großer Erfolg gilt, könnte unter anderen unternehmensstrategischen Vorzeichen als totaler Misserfolg bezeichnet werden. Es kommt auf die Ziele an, die das Unternehmen verfolgt.

Mit Zielvereinbarung zum Unternehmenserfolg

Zielvereinbarung ist eine wichtige Aufgabe der Führungskräfte. Bei entsprechender Ausrichtung der individuellen Leistung auf die Ziele kommt es zu entsprechenden Erfolgen auf Individualebene – und in Summe auch zu steigenden Erträgen auf Unternehmensebene.

Steigerung der Leistung » Steigerung des Unternehmensertrags

Offensichtlich liegt hier, im Erfolg-Subsystem, eine wechselseitige Beeinflussung vor: Die Performance und Personalbindung können sich gegenseitig hochschaukeln (Aufwärtsspirale) oder sich gegenseitig in die Tiefe ziehen (Teufelskreis).

Erfolge zählen

Der Erfolg gibt diesem Subsystem seinen Namen. Erfolg, also Ergebnisse im Sinne der Ziele, ist das, was zählt. Für Anteilseigner, für die Unternehmensleitung und auch für die Mitarbeiter.

Denn diese arbeiten umso lieber und umso engagierter, umso erfolgreicher und umso angesehener ihr Arbeitgeber ist. Wenn das Unternehmen der Befriedigung des individuellen Erfolgsmotivs dient, dann entwickelt der Mitarbeiter eine hohe emotionale Bindung an die Organisation.

Unternehmenserfolg schafft Personalbindung

Indem das Unternehmen und – auf individueller Ebene – die Mitarbeiter erfolgreich sind, wird nicht nur die Identifikation gestärkt. Vielmehr wird zugleich eine Personalbindung geschaffen, die so stark ist, dass sie über die hohe Leistungsbereitschaft hinaus bis hin zu einem ungebremsten Erfolgswillen wirkt.

Unternehmensertrag durch Personalbindung: Management Summary

  • Personalbindung ist ein starker Ertragstreiber – und Unternehmenserfolge wirken ihrerseits stärkend auf die Personalbindung.
  • Durch Verbesserung der Personalbindung sind Kostensenkungen von 6 Mio. Euro pro 1.000 Mitarbeiter jährlich eine realistische Untergrenze.
  • Das Erfolg-Subsystem als Aufwärts- bzw. Verbesserungsspirale verschafft Unternehmensleitungen die Möglichkeit, die dynamischen und sich gegenseitig verstärkenden Prozesse von Personalbindung, Leistungserbringung und Geschäftserfolg zu initiieren und zu steuern.
  • Für das Funktionieren des höchst wertschaffenden Erfolg-Subsystems ist eine mitarbeiterzentrierte Erfolgskultur von besonderer Bedeutung, die von der Unternehmensleitung und den Führungskräften initiiert, umgesetzt und vorgelebt wird.
  • Die Schrittgeschwindigkeit der Verbesserungen im Potenzial-Subsystem und Erfolg-Subsystem sind aufeinander abzustimmen, um optimale Resultate für Humanpotenzial und Geschäftserfolg zu erzielen.
  • Die bindungsbedingt ansteigende Performance der Mitarbeiter verringert den künftigen Personalbedarf und damit auch die Personalkosten des Unternehmens.
  • Wenn Sie sich mit einem Experten darüber austauschen möchten, was Sie konkret in Ihrem Unternehmen für die Steigerung des Unternehmenserfolges durch Personalbindung tun können, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf.

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    Personalpotenzial ▪ Erfolg ▪ Arbeitgeberattraktivität
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    Bezeichnung
    Unternehmensertrag durch Personalbindung